ÖBB – ein Leidensweg und eine Reality Doku
19:30. 19:40. 19:48. Wien und Linz sind wirklich recht gut per Bahn zu erreichen. 3 Züge innerhalb von 18 Minuten. Ich entscheide mich für den Mittleren. Als ich am Bahnhof dann eintreffe sehe ich das ich auch den ersten noch erwischen würde, weil: 5 Minuten Verspätung. Ich verzichte, denn erstens will ich noch eine rauchen und zweitens ist die Sitzplatzsituation angehmer im Zweiten. Weiß ich, aus Erfahrung. Der Zug ist tatsächlich ziemlich leer, ich suche mir einen Platz, pack mein Buch aus und beginne zu lesen. 19:38. Durchsage. Der Zug fährt erst mit 30 Minuten Verspätung ab. Ich soll doch bitte den von Bahnsteig 7 nehmen. Der hat nur 10 Minuten Verspätung und fährt um 19:58. Ich wechsel, so wie die meisten anderen im Zug den Bahnsteig, rauche noch zwei Zigaretten. Der Zug ist zwar um einiges voller, alleine kriege ich dann aber noch einen Sitzplatz, höre Musik und lese.
So nebenbei fallen mir schon jetzt zwei Deutsche auf. Beachte sie aber nicht weiter, höre Musik und lese. 30 Minuten vor Wien geht der Akku meines iPods aus. Die Aufmerksamkeit fällt wieder auf die Deutschen. Er, ca. 50 und sie, ca. 40. Sie beschimpft ihn. Er fragt sie warum sie ihn beschimpft. Sie schubst ihn. Er beschimpft sie. Sie weint. Er stichelt nach. Sie schubst ihn. Er schreit sie an. Sie weint. Er tröstet sie. Sie haut ihn. Er schreit sie an. Sie haut ihn. Und weint. Ein Typ der schräg-gegenüber von den zwei sitzt kichert. Sie motzt den Typen an. Der Typ ignoriert sie. Sie motzt weiter. Er beruhigt sie. Sie erhebt die Faust. Der Typ ignoriert sie. Er beruhigt sie. Sie schubst ihn. Er beschimpft sie. Sie beschimpft ihn. Endstation. Westbahnhof Wien. Beide kuscheln. Sie sind zwar nicht in der Stadt der Liebe. Aber in Wien. Immerhin.
Fuck ÖBB, warum können Züge eigentlich nicht pünktlich fahren? Das würde das Leben um vieles einfacher machen? Fuck ya.