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Ermittler gegen The Pirate Bay bei Warner angestellt

All Your Cops Are Belong To Us

Neue Wende im Fall Musikindustrie vs. The Pirate Bay: Einer der Polizisten die gegen The Pirate Bay ermittelt haben und einer der wichtigsten Zeugen der Anklage ist bei Warner Bros angestellt. Verraten wurde er übrigens durch sein Facebook-Profil, dort hatte er vor kurzem seinen Arbeitgeber geändert.

Pressemitteilung und Blogeintrag von The Pirate Bay.

Und wo wir gerade beim Thema sind, ich mag seit letzter Woche Freitage noch mehr. Am Donnerstagabend (nach US-Zeit) laufen nämlich immer die neuesten Folgen von Scrubs und My Name is Earl auf NBC…

Keine Adressdaten für die Musikindustrie

Bei den Strafverfolgungsbehörden und den Gerichten schwindet offenbar die Bereitschaft, weiter als Erfüllungsgehilfe für die Medienindustrie tätig zu werden. Nachdem jüngst die Staatsanwaltschaften von Wuppertal und Duisburg die Aufnahme von Ermittlungen verweigert hatten, hat nun das Landgericht (LG) Saarbrücken in einer neuen Entscheidung der Staatsanwaltschaft die Herausgabe von Nutzerdaten verboten.

Heise. via.

Musik 4.0 [Update 5]

Vorhin habe ich, als ich auf den Artikel von Herr Shhhh hingewiesen habe, Musik 2.0 in der Überschrift verwendet. Bei längerem nachdenken musste ich allerdings feststellen, dass das falsch ist. Wenn man Musik schon in Softwareversionen einteilen will, müsste man es ungefähr so machen:

  • Musik 1.0: Mittelalter (nur “Live”, keine Aufnahmen)
  • Musik 2.0: Vinyl
  • Musik 3.0: CD
  • Musik 3.5: CD + “verkrüppelte” (also mit DRM) Musikdownloads

Was ist jetzt also Musik 4.0? Das sind die aktuellen Entwicklungen die von Bands wie Radiohead oder Nine Inch Nails vorangetrieben werden.

Bei der ganzen Freude das Bands ihre Musik gratis online stellen und das Geld über Mega-Deluxe-Special-Editions verdienen darf man allerdings nicht vergessen das dieses Konzept nur bei einem kleinen Teil von Bands funktioniert. Sozusagen bei den Apples unter den Musikern. Bands mit vielen Hardcore-Fanboys, die eben $300 für die Über-Special-Edition einer CD ausgeben.

Ich sammel jetzt einfach mal ein paar Ideen für mögliche Konzepte der Musik 4.0:

  • “Mega-Fanboyism”: Bekannte Bands stellen ihre Musik gratis online und für die echten Fans gibt es Special Editions mit jeder Menge Extras. Beispiele dafür sind Radiohead’s In Rainbows oder Nine Inch Nails Ghosts I-IV.
  • Sponsoring: Ein Album wird normal auf CD verkauft und zusätzlich auf der Seite eines anderen Mediums (zB Online Musikmagazin) angeboten. Das Medium finanziert das durch Werbung, aber ich glaube nicht das es funktionieren würde wenn eine Band ihr Album auf ihrer Homepage gratis anbieten würde und mit Werbung das große Geld machen will. Ein Beispiel wäre You Cross My Path von The Charalatans (via). Allerdings muss die Band ähnlich wie beim Fanboy-Konzept schon bekannt sein.
  • Download-Kaution: Ich kaufe mir ein Album als MP3 für einen gewissen Betrag (ich denke der sollte irgendwo zwischen 5 und 10 Euro liegen, aber eher bei 5) wenn mir das Album gefällt kauf ich es mir auch auf CD und bekomme den Betrag den ich für die MP3s gezahlt habe zurück. Ich zahle also statt √¢‚Äö¬¨15 nur √¢‚Äö¬¨10 für die CD. Geht natürlich auch bei Vinyl. Beispiele gibts dafür noch keine (vielleicht sollte ich es patentieren lassen?).
  • Gratis Download zum Kauf: Ich kaufe mir eine CD und kann mir das Album aber auch gratis herunterladen. Gewinnt vor allem durch WLAN fähige MP3-Player und Musikhandys an Bedeutung. Das Konzept wurde von Bands wie Radiohead und den Nine Inch Nails schon angewendet.
  • Konzert/CD-Kombis Sollte eigentlich klar sein, wird auch schon ab und zu angewendet.

Alle von mir oben genannten Konzepte funktionieren aber nur bei bekannten Bands bzw. bei Bands die schon einen Plattenvertrag besitzen. Die Frage ist natürlich ob auch kleine, unbekannte Bands ohne Plattenvertrag von der Musik 4.0 profitieren können. Meine Antwort lautet klar: Ja.

Amie Street hat zum Beispiel ein sehr interessantes Konzept. Wird ein neues Album bzw. Song bei Amie Street eingestellt ist es/er zunächst gratis, aber der Preis steigt bei jedem Download auf bis zu 0,98 cent. Ein hoher Preis signalisiert also, dass den Höhrern das Album bzw. der Song gefällt. Auch mit last.fm kann eine Band ihren Bekanntheitsgrad erhöhen. Allerdings müsste last.fm dazu einige neue Funktionen einfügen damit das effektiv möglich ist.

Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass man nur mit MySpace bekannt werden kann. Es ist aber durchaus möglich über MySpace Kontakte zu (Indie-)Labels, Konzertveranstaltern und anderen Bands aufzubauen.

Wie sich die Musikindustrie aber tatsächlich entwickelt, kann man vermutlich nicht genau vorraussagen. Es gibt zahlreiche interessante Konzepte die funktionen können. Aber es liegt Schluss endlich einerseits an der Musikindustrie die das Risiko ihr Konzept zu ändern auf sich nehmen müssen und andererseits an den Kunden der die neuen Konzepte auch annehmen muss.

Update: René schreibt auch seinen Senf zum Thema Zukunft der Musikindustrie.

Update 2: Nicht nur die Musikindustrie auch andere Medium müssen ihr Geschäftsmodell ändern. Das Fernsehen zum Beispiel. Und auch hier gibt es schon interessante Experimente. Ein norwegischer Fernsehsender stellt seine Programme auch über BitTorrent zur Verfügung:

But what about losing control of the content? After all, that’s the primary reason movie studios and TV networks in the US employ DRM√¢‚Ǩ‚Äùnot to prevent piracy, but to ensure that they get to decide how the public uses it. Solheim counters that NRK was giving up control it never really had. “We gave up control of our content the day we started broadcasting.”

Norwegian broadcaster: P2P experiment “extremely positive”. via.

Update 3: Die Zukunft des Radios in einem eigenen Artikel. Außerdem habe ich die Kassette vergessen. Ich denke aber das man diese problemlos als Musik 2.5 einordnen kann. Im Prinzip Vinyl auf klein und zum mitnehmen (das würde auch auf die CD zutreffen, aber ich denke das dies ein größerer Meilenstein war). P2P und Tauschbörsen habe ich komplett wegglassen, was mir leid tut, ich werde das Thema später in einem eigenen Artikel behandeln. Für diesen Moment nur so viel: Tauschebörsen gab es schon vor legalen MP3-Shops, müssen daher noch vor Musik 3.5 eingeordnet werden. Illegale Tauschbörsen werden aber auch noch in die √É‚Äûra Musik 4.0 hineinreichen. Die Legalisierung der Tauschbörsen habe ich ganz bewusst in dem Artikel nicht angeschnitten, einfach weil ich glaube das die Industrie noch nicht reif dafür ist, auch wenn die Kunden es schon lange sind. Das wird dann Musik 5.0. Irgendwann.

Update 4 (04.03.2008 23:44): Fehlerkorrekturen

Update 5 (05.03.2008 13:53): Weitere Anmerkungen mit dem Thema: Zukunft von Konzerten und Merchandise.

Musik 2.0 und die Künstler

Stellt sich mir also die Frage bei dem ganzen Gelächter über die Musik-Industrie: Hat eigentlich mal irgendjemand darüber nachgedacht, was mit den Künstlern ist? Ich mein, ok, das hat die Industrie auch nicht interessiert, aber die ganzen Experten, die sich im Moment darüber freuen, dass es endlich bergab geht, von denen würd ich dann schon mal gerne wissen, wie die sich das vorgestellt haben√¢‚Ǩ¬¶

Und die Künstler. Lesenswert. via.

4-, Setzen!

futureZone:

Um dem Umsatzschwund gegenzusteuern, will die IFPI [Verband der österreichischen Musikwirtschaft] nun auf Flatfee-Modelle setzen, bei denen Österreichs Internet-Nutzer gegen eine monatliche Gebühr auf ein breites Repertoire an Musik zugreifen können. Die Gebühr könne auch über Provider, Sponsoren oder Werbung finanziert werden, sagte Eder.

Ein breites Repertoire? Verdammt, wir wollen kein breites Repertoire, wir wollen das gesamte Repertoire.

“Es gibt ein riesiges Potenzial”, so Eder. Man müsse nur die Einstiegsschwelle zum digitalen Musikkauf niedriger ansetzen.

Ihr zerbrecht euch jetzt seit Jahren den Kopf wie ihr die Einstiegsschwelle senken könnt. Habt ihr es irgendwann auch mal annähernd geschaft? Nein. Aber ihr braucht euch auch gar darüber nicht den Kopf zerbrechen. Es gibt nämlich schon zahlreiche etablierte Systeme. Sie heißen BitTorrent, Soulseek, usw. Aber ihr verklagt die Menschen die diese Systeme nutzen.

Warum nutzt ihr nicht einfach diese bewährten Systeme?

Ihr hättet dadurch mehr als nur einen Vorteil: ihr müsstet keinen Cent in die nötige Infrastruktur investieren, die wird von den Benutzern zur Verfügung gestellt. Die nötige Software wird von zahlreichen engagierten Programmieren entwickelt. Ihr müsst nicht einmal die Lieder in das System selbst einpflegen, auch das wird von der Community erledigt.

Eine neue Flatrate mit der man einen Teil der Musik downloaden kann wird illegale Musikdownloads nicht verhindern. Ihr könnt das nur verhindern wenn ihr es legalisiert. Und ihr verdient noch etwas dran…

When copies are free, you need to sell things which can not be copied

The internet is a copy machine. At its most foundational level, it copies every action, every character, every thought we make while we ride upon it. In order to send a message from one corner of the internet to another, the protocols of communication demand that the whole message be copied along the way several times. IT companies make a lot of money selling equipment that facilitates this ceaseless copying. Every bit of data ever produced on any computer is copied somewhere. The digital economy is thus run on a river of copies. Unlike the mass-produced reproductions of the machine age, these copies are not just cheap, they are free.

und wie man trotzdem damit Geld verdienen kann. via.

Das soziale Musikdings

Jeriko schreibt da viele interessante Punkte und einen verwende ich jetzt einfach mal um über etwas ähnliches zu reden:

Der Markt der digitalen, sozialen, interaktiven Güter ist gerade ganz groß, gerade weil dieser scheinbar noch nicht erschöpft ist (man schaue sich nur StudiVZ oder Facebook an). Musik ist (auch) ein soziales Ding. Musik ist aktuell, Musik wirds auch immer sein. Und ja, Musik braucht Musiker. Die Gewinner der Musikindustrie von morgen sind Einzelne oder Firmen, die Communities hochziehen, Menschen verbinden, Ideen verbreiten und sozusagen als die Radnabe des Reifens agieren – unentbehrlich und gleichzeitig finanziell gut dabei.

Mir gehts um das soziale Dings. Ich habe mich zum Beispiel schön öfter gefragt warum die Musikindustrie last.fm nicht mehr ausnützt. last.fm analysiert das Musikverhalten seiner Benutzer. Unter anderem wird den Benutzern angezeigt welche anderen Bands sie interessieren könnte. Ich verstehe einfach nicht warum das riesige Potential diese nicht weiter ausnützt. Wenn ich eine Majorlabel wäre würde ich jedem Benutzer zahlreiche Gratissongs schicken. Nur nur ein paar mickrige 30 Sekunden Hörbeispiele als Stream. Ich würde jedem Nutzer zB 3 Songs pro Album gratis, ohne DRM zum Download anbieten. Warum? last.fm empfiehlt dem Benutzer eine Band. Wenn ich als Label ihm auch dann noch ein paar Gratissongs zum Probehören hinterher schmeiße kaufe ich vielleicht die CD.

Und warum last.fm noch keine MP3s verkauft verstehe ich sowieso noch nicht…

Klar, das Ganze ist nur eine kurzfristige Lösung. Langfristig wird das gesamte Geschäftsmodell umgekrämpelt werden müssen. Aber mit solchen Schritten, könnte sich die Musikindustrie den Übergang erleichtern.

Falsche Richtung

Nach der derzeitigen US-Gesetzeslage sind Strafen bis 30.000 Dollar pro Copyright-Vergehen vorgesehen. Ein am Mittwoch vorgelegter Gesetzesentwurf von US-Kongressabgeordneten will diese Begrenzung aufheben, berichtete das US-Technologieportal CNet.

via.

Liebe Medienindustrie, liebe US-Regierung!

Ihr habt da was falsch verstanden. Das mit den hohen Strafen und so, das funktioniert nämlich gar nicht. Also schaut doch mal in den Norden. Nach Kanada. Da kommen nicht nur die Grizzleybären und liberale Drogengesetze her sondern auch wirklich, wirklich gute Ideen.

Setzt euch bitte noch mal hin, und überlegt noch mal. Es hat die letzten 10 Jahre nicht funktioniert, warum sollte es jetzt auf einmal klappen? Ihr macht es alles nur noch schlimmer. Vergesst die Vergangenheit. Schaut in die Zukunft. Auch dort könnt ihr fette Gewinne machen. Aber mit dem ganzen Verklagen und so… So wird das nichts. Ihr müsst schon in die richtige Richtung laufen. Kehrtwende. Marsch.

“No one would be sued for the online sharing of songs”

Der Verband der kanadischen Songwriter will auch eine Pauschale um bislang illegale P2P-Downloads zu legalisieren. Dazu braucht er Unterschriften. via.

Böser Onkel Donald… Böser!

Hihi! Donald Duck Comic aus den Niederlanden. Donald will kopierte CDs verkaufen und damit den großen Reibach machen, der Plattenboss (sein Onkel Dagobert) bittet ihn zur Kasse:

Donald Duck, der böse Musikpirat Donald Duck, der böse Musikpirat (Seite 2)

Übersetzung und zusätzliche Infos auf Nerdcore.