Tag Archives: überwachung

Abhören √ɬ† la George W. Bush

Ausgelöst hatte diese Prozesslawine eine eidesstattliche Erklärung der ehemalige AT&T-Techniker Mark Klein.

Der hatte 2006 zu Protokoll gegeben, wie er im Auftrag seiner Firma die Glasfaser-Infrastruktur in den Netzwerkzentren anzapfen musste, um den gesamten Datenverkehr zu kopieren.

Der wurde und wird dann in spezielle, neu eingerichtete Technikräume weitergeleitet, die nicht AT&T, sondern der Supergeheimdienst NSA kontrolliert.

Das tolle daran ist, dass es dazu keinen Gerichtsbeschluss sondern nur einstweilige Verfügungen gab. Gegen die Telekoms laufen Sammelklagen. Mehr dazu in der futurezone.

Die Geschichte der Überwachung

Ich habe angefangen die Geschichte der Überwachung zusammenzufassen. Es handelt sich um eine chronologische Anordnung von Ereignisse die, die Überwachung der Bürger erhöhten oder senkten.

Die Geschichte der Überwachung

Der Text besteht im Moment aus mehr Lücken als Ereignissen, ich werde ihn aber mehr oder weniger regelmäßig erneuern. Anmerkungen, Ergänzungen, etc (wenn möglich mit Quellen) können gerne in den Kommentaren zu diesem Beitrag gepostet werden.

Update 13:00: Einige Punkte hinzugefügt, vor allem zum Verlust von vertraulichen Daten durch Firmen und/oder Regierungen.

SOS Überwachung, Phase 2

Metternich 2.0

Die Aktion SOS Überwachung gegen das neue Sicherheitspolizeigesetz (Überwachung von Kommunikation ohne richterlichen Beschluss) geht in die zweite Phase. Nachdem bereits über 21.000 Menschen online unterschrieben haben, gibt es jetzt eine Offline-Petition.

Auf der Homepage gibt es die nötigen Informationen und ein Formular (pdf). Also: Formular ausdrucken, Freunde, Familie, Kollegen, etc unterschreiben lassen und bis Ende Februar an die Grünen schicken.

Nach dem Klick gibt es noch den Inhalt der E-Mail in der die Initiatoren auf die Aktion aufmerksam machen.
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Das Handygesetz

Maschek – Das Handygesetz:

YouTube-Direktlink. via.

Metternich 2.0

Metternich 2.0

Ich bin es ja auch schon leid. Aber es muss sein. Also noch mal zum Thema Überwachung. Endlich startet hier in Österreich auch eine Aktion ähnlich wie Stasi 2.0 in Deutschland: Metternich 2.0.

Petition gegen den Überwachungsstaat

Überwachungskamera
Foto (c) nolifebeforecoffee

Das neue Sicherheitspolizeigesetz hatte ich schon. Jetzt gibt es eine Petition dagegen.

Angesichts der massiven Ausweitung der Polizeibefugnisse durch das neue Sicherheitspolizeigesetz rufen die Grünen eine “Initiative für den Schutz vor dem Überwachungsstaat” ins Leben, getragen von prominenten ExpertInnen:

Peter Pilz, Sicherheitssprecher der Grünen

Barbara Helige, Richterin
Univ.Prof. A Min Tjoa, TU Wien, Inst. für Software Technologie und Interaktive Systeme

Univ. Prof. Gerald Futschek, Präsident der Österreichischen Computer Gesellschaft

Univ. Prof. Hannes Werthner, TU Wien, Inst. für Software Technologie und Interaktive Systeme

Immer umfassender wollen uns Polizei und Nachrichtendienste kontrollieren: durch Maßnahmen wie Lauschangriff, Rasterfahndung, Trojaner, Bildungsevidenz, Videoüberwachung, Fingerabdrücke, Genmusterabdrücke, Vorratsdatenspeicherung und IMSI-Catcher. Österreich zeigt hierdurch immer mehr Merkmale eines Überwachungsstaates. Wir sind der Überzeugung, dass nicht alles für den Staat zulässig sein soll, was technisch möglich ist.

Verfassung, Justiz und Polizei haben eine gemeinsame Aufgabe: uns und unsere Freiheit zu schützen. Immer öfter wird aus dem Schutz Bedrohung. Immer öfter zeigt sich, dass eine schrankenlose Überwachung

nicht mehr Sicherheit schafft
unsere Freiheit und unsere Privatsphäre gefährdet
Millionen Euro verschwendet.
Wenn einseitige Sicherheitspolitik die Freiheit gefährdet, ist es Zeit, die Freiheit vor der Sicherheitspolitik zu schützen.

Unterschreiben!

Schreckensvision vom Überwachungsstaat

Da fehlt nicht mehr viel auf die Schreckensvision vom Überwachungsstaat in George Orwells 1984

Gesagt hat das Barbara Helige, Ex-Richterpräsidentin, und Mitglied in der Österreichischen Liga der Menschenrechte. Und sie sagt auch:

Auf dem Altar der vermeintlichen Sicherheit wird an den Menschenrechten gespart

via.

Das Ende der Intimität

Dokumentation über den Verlust der Privatsphäre und den “Big Brother” von Günther Kaindlsdorfer: Das Ende der Intimität. In 4 Teilen. via.

Teil 1:

Die Teil 2-5 nach dem Klick.
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DDR und so

Empört zeigte sich am Donnerstag der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz über einen kurzfristig eingebrachten Abänderungsantrag der Koalitionsparteien zum Sicherheitspolizeigesetz, in dem auch die umstrittene Internetüberwachung enthalten ist. Pilz sprach von einer “Sauerei”. In dem Abänderungsantrag von SPÖ und ÖVP werden die “Sicherheitsbehörden berechtigt, von Betreibern öffentlicher Telekommunikationsdienste und sonstigen Diensteanbietern Auskunft zu verlangen über Namen, Anschrift und Teilnehmernummer eines bestimmten Anschlusses, Internetprotokolladresse (IP-Adresse) zu einer bestimmten Nachricht und den Zeitpunkt ihrer Übermittlung sowie Namen und Anschrift eines Benutzers, dem eine IP-Adresse zu einem bestimmten Zeitpunkt zugewiesen war”. Eine Begründung gegenüber dem Internetanbieter oder ein Richterbeschluss seien nicht mehr vorgesehen.

Irgendwie wird mir das alles langsam zuwieder…

Überwachung galore

Wenn ich mich morgens durch meinen Feedreader arbeite bin ich meistens noch verschlafen. Die meisten Texte nehme ich gar nicht richtig war und einen guten Teil davon markiere ich zum späteren Lesen. Heute erhöhte sich die Aufmerksamkeit als ein Artikel in der futurezone mit folgendem Absatz beginnt:

Was Datenschützer befürchten und Politiker bestreiten, ist in zwei internen Dokumenten des European Telecom Standards Institute [ETSI] bereits festgeschrieben. Es handelt sich um technische Normen für flächendeckendes Datamining in Telefonie-Verkehrsdaten, die im Zug der “Vorratsdatenspeicherung” gesammelt werden.

Ich klicke also in die Vollansicht des Artikels und es folgt ein Zitat:

Ich habe manchmal den Eindruck, wir werden ähnlich stark überwacht wie seinerzeit die DDR-Bürger von der Stasi.

Und das sagt nicht irgendein Blogger, Datenschützer oder Bürgerrechtsaktivist. Nein, diesen Satz sagte Karl Korinek. Und der ist der Präsident des Verfassungsgerichtshofes. Das muss also alles ganz schlimm sein mit der Vorratsdatenspeicherung.

In dem futurezone Artikel geht es also um diese zwei Papiere, das wären zum einen “Übergabe-Schnittstelle für Anfrage und Lieferung zurückgehaltener Daten” (Originaltitel: “Handover interface for the request and delievery of retained data“), welches vom britischen Geheimdienst MI5 stammt und “Anforderungen der Strafverfolger für den Umgang mit zurückgehaltenen Daten” (Originaltitel: “Requirements of Law Enforcement Agencies for handling Retained Data“), verfasst vom holländischen Geheimdienst PIDS (der muss ziemlich geheim sein, auf der Wikipedia gibt es zu ihm keine Infos).

Und um was geht es jetzt genau in diesen zwei Papieren?

Es handelt sich dabei um die technische Standardisierung von Datamining in den Verkehrsdaten aller Telefonieteilnehmer. Das bedeutet: In naher Zukunft können normierte Vollsuchen samt dem Einsatz von “Wildcards” über den gesamten Datenbestand von Telekommunikationsverkehrsdaten gefahren werden.

(Ich habe die Wörter Dataminung und Wildcar mit den entsprechende Wikipedia-Artikel verlinkt)

Legal ist das übrigens nicht. Und das in praktisch allen EU-Staaten. Das wissen übrigens auch die Verfasser der Papiere.

In dem Papier vom geheimen PIDS wird auch aufgelistet welche Anfragen die Behörden durchführen können:

  • Eine Einzelanfrage basierend auf einem einzigen Anfragekriterium
  • Multiple Anfragen basierend auf aggregierten Einzelanfragen
  • Anfragen, die auf einer Reihe von Anfragekriterien basieren
  • Assoziierte Anfragen

Von diesen vier Arten ist übrigens (in Österreich und Deutschland) nur die erste legal. Wow. 75% eines neuen Gesetzes sind illegal.

Bei einem Bericht der wie ein Märchen klingt, darf natürlich auch die Pointe nicht fehlen:

Die Ausnahme: Personen und Gruppen, die sich dessen bewusst sind, können sich der Auswertung durch eine ganze Anzahl von Tricks weitgehend entziehen. Dazu gehört etwa der periodische Wechsel von SIM-Karte, Handy und Netzbetreiber, wie ihn Kriminelle längst betreiben.

Aha. Wissen wir zwar eigentlich schon länger, aber immer wieder lustig zu lesen. Die EU und ein paar andere verrückte Politiker führen die Vorratsdatenspeicherung ein um uns vor bösen Terroristen zu schützen. Da wirkt es fast ironisch das diese Terroristen damit gar nicht überwacht werden, weil sie Tricks kennen die sie vor der Überwachung schützen.

Übrigens, der oben zititierte Präsident des österr. Verfassungsgerichtshofes wurde von Ö1 interviewt. Das Interview kann man online nachhören.

Zum Abschluss noch der Link zum futurezone Artikel “Der Weg zum Geheimdienststaat“.