Es gibt diese Tage, an denen es regnet, an denen man keine zu laute Musik verträgt (aus Gründen). An diesen Tagen sitze ich oft am Fenster und blicke auf die leere Straße. Ich beobachte keine Menschen und keine Autos, ich sehe lediglich dem Regen beim Fallen zu und Musik dringt leise in mein Inneres vor. Dabei entstand diese Playlist. Oder Mixtape. Wie auch immer.
Nachdem die Musikindustrie nur mehr ihre eigenen, nicht aber die Interessen der Musiker vertritt, haben die halt ihre eigene Interessensvertretung gegründet:
Plattenfirmen bekommen Gegenwind: Stars der Musikbranche wie Robbie Williams, Radiohead und Kaiser Chiefs haben am Samstag ihren eigenen Interessenverband gegründet.
Damit wollen sie mehr Kontrolle über das Musikgeschäft gewinnen. Mehr als 60 Künstler und Bands aus Großbritannien haben sich der Featured Artists Coalition angeschlossen, um im digitalen Zeitalter bei Musikkonzernen Druck für bessere Konditionen zu machen.
Gestern habe ich ja über Musik 4.0 geschrieben, jetzt möchte ich dazu noch einige Anmerkungen dazu los werden. Im ersten Teil meiner Anmerkunden über das Radio bzw. die Zukunft des Radios.
Eines vorweg: Ich glaube das sich am Prinzip Radio auch in Zukunft nicht ändern wird. Was sich ändern wird ist das Übertragungsmedium, allerdings eher mittel- denn kurzfristig. Anstatt über Radiowellen wird man Radio über UMTS bzw. das Internet (also TCP/IP) empfangen. Es gibt ja auch jetzt schon eine ganze Menge Internetradios, durch den Vormarsch der vernetzten mobilen Geräte (MP3-Player mit WLAN, UMTS-Handys, etc) werden diese auch für unterwegs interessant. Autoradios mit UMTS oder Küchenradio mit WLAN werden in naher Zukunft erschwinglich sein. Die großen Radiosendern werden aber noch längere Zeit über herkömmliche Methoden senden.
Durch die Anbindung von mobilen Radiogeräden an das Internet wird aber auch eine weitere Form interessant: das personalisierte Radioprogramm. Dienste wie last.fm werden einen dann auch im Auto mit Musik versorgen die einem (höchstwahrscheinlich) gefällt. Ich kann mir durchaus vorstellen das Autoradios der Zukunft Tasten besitzen um ein Lied auf last.fm mit “Love” oder “Ban” zu markieren.
Durch die Internetfunktion der Endgeräte wäre es aber auch denkbar auf seine Musiksammlung die am Heimcomputer oder auf einem Server gespeichert ist zugreifen zu können. Das gehört zwar nicht unbedingt zum Konzeptradio, aber der Empfang könnte über das Gerät Radio ermöglicht werden.
Aber bitte fragt nicht wie es mit der Usability ausschaut wenn man vom Autoradio aus auf mehrere tausend MP3s die am Heimcomputer liegen zugreifen will.
Aber: diese Formate werden das herrkömmliche Radiokonzept nur ergänzen aber nicht ersetzen. Es gibt immer noch eine Menge Menschen die keine CDs oder MP3s kaufen (und sie auch nicht illegal über Tauschbörsen beziehen), sondern einfach nur das Radio im Auto aufschalten. Diese Menschen haben keine Lieblingsbands und in den meisten Fällen nicht einmal ein Lieblingsgenre. Die Playlists der Mainstreamradiosender sind schon derart getrimmt das sie der Masse an Menschen gefällt, bzw. was eigentlich noch wichtiger ist, nicht stört. Außerdem werden auch die Nachrichten und Wetter- und Verkehrsinfos nicht vollständig durch Internetdienste ersetzt werden können. Natürlich ist es toll wenn man diese Informationen genau dann erhält wenn man sie benötigt oder Zeit dafür hat, aber oft interessieren einen diese Dinge zwar, aber nicht so sehr das man sie unbedingt braucht. Sprich: wenn man die Nachrichten hört, super und wenn nicht auch egal.
Zusammenfassend will ich einfach mal behaupten: Das Konzept Radio wird weiterbestehen, allerdings werden Radiogeräte Zugang zum Internet haben. Das ermöglicht einerseits den Zugriff auf Millionen Radioastationen und andererseits wird man auch personalisierte Stationen empfangen können.
Ich werde noch ein paar weitere Anmerkungen zu Musik 4.0 machen, zum Beispiel Live Musik oder Filesharing. Das aber später und in eigenen Posts.